Olympia-Talk mit Philipp Herder

Am 20. Juni 2022 veranstaltete das Junge Team die mittlerweile vierte Auflage des DOG Olympia Talks mit Turner Philipp Herder zum Thema „Finals Berlin 2022 – Bedeutung für den Berliner Sport.“ Nach einem Grußwort unseres Präsidenten Dr. Richard Meng wurde der Abend mit einem Blick auf die Arbeit des Jungen Teams von Dr. Jan Hangebrauck fortgeführt, verbunden mit einer Ermunterung an die Teilnehmer, sich selbst dort zu engagieren.

Weiter ging es mit einer Übersicht über die anstehenden Finals Berlin 2022, die vom 23. bis 26. Juni 2022 in insgesamt 14 Sportarten ihre nationalen Titelträger küren werden. Anschließend erfuhren die Zuhörer von Sporthistoriker Jan Hangebrauck einige interessante Details über die Geschichte des Turnens in Deutschland. So wurde der erste öffentliche Turnplatz bereits 1811 eröffnet.

 

Nun stand die Person Philipp Herder im Mittelpunkt: Die Zuhörer erhielten von Jan Hangebrauck einige wissenswerte Informationen aus dem Leben Herders: Mit seinen 29 Jahren meistert er neben seinem Leistungssportlerdasein, in dem er bereits acht Medaillen auf Deutschen Meisterschaften sammeln konnte und auf eine Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen 2021 zurückblickt, erfolgreich ein Physikstudium an der Humboldt-Universität zu Berlin. Bei der Darstellung des Lebensmottos von Herder, „Abgerechnet wird am Ende“, übernahm der bewährte Moderator des Jungen Teams, Christopher Krähnert, das weitere Programm und verwickelte den Turner in ein gleichsam unterhaltsames wie lehrreiches Gespräch über dessen Karriere, aber auch über dessen beruflichen Perspektiven und über einige private Themen. Beispielsweise erfuhr man, dass Herder mit sieben Jahren von einem Talentcoach entdeckt wurde und dass er nach der zweiten Klasse sein Können auf einer Sportschule, der damaligen Werner-Seelenbinder-Schule, heute das Schul- und Leistungssportzentrum Berlin, entwickelte und verfeinerte. 2010 beendete er nach einer Verletzung an der Halswirbelsäule vorläufig seine Karriere, kehrte aber nach einem Gespräch mit seinem damaligen Trainer Roland Ankert wieder in die Turnhalle zurück – mit Erfolg. Herder: „Mein Trainer hat zu mir gesagt: ‚Komm doch morgen um 7.30 Uhr in die Turnhalle.‘ Das habe ich gemacht.“

Auch unser Vizepräsident Jens-Uwe Kunze, zugleich Präsident der Deutschen Turnliga und als solcher ein ausgewiesener Kenner des Turnens, beteiligte sich rege an der Diskussion. Er betonte unter anderem den vorbildhaften Charakter Herders, der stets bescheiden an seinen Zielen gearbeitet habe und damit insbesondere für junge Sportler und Sportlerinnen ein absolutes Idol sei.

 

Gefragt nach seiner Olympiaerfahrung von 2021 konstatierte Herder: „Es war für mich unbeschreiblich, gemeinsam mit den anderen deutschen Topathleten, dort zu turnen – auch wenn mir das Miteinander mit den anderen Aktiven und das Anfeuern der Fans gefehlt haben.“ Zugleich betonte Herder, welch großen Leistungsdruck er sich selbst gemacht habe, da er habe beweisen wollen, dass er zurecht im deutschen Team gewesen sei.  Christopher Krähnert lenkte das Gespräch anschließend auf die Finals Berlin 2022 und auf die dortigen Ambitionen Herders. „Ein Platz unter den ersten Fünf wäre schon gut.“, lautete dessen Antwort.  Wir drücken Philipp Herder an dieser Stelle die Daumen für die anstehenden Wettkämpfe und freuen uns schon auf die nächste Ausgabe des Olympia Talks. Diese findet am 5. September 2022 mit Esther Imariagbee anlässlich des Berliner ISTAFs statt.

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Veröffentlichung

Mi, 22. Juni 2022

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